Montag, 4. Mai 2015

Bisexualität

Als Bisexualität bezeichnet man eine sexuelle Neigung zu Menschen beiderlei Geschlechts, die als ein Übergang zwischen Hetero- und Homosexualität zu sehen ist. Die Bisexuellen begehren sowohl Frauen als auch Männer, jedoch nicht im gleichen Maße – z. B. sie können sich stärker von Frauen angezogen fühlen als von Männer.

Bisexualität kann entweder eine dauerhafte oder eine vorübergehende Neigung darstellen. Manchmal wird sie nur in bestimmten Lebensabschnitten oder Situationen ausgelebt. Ein(e) Bisexuelle(r) kann in einem Zeitabschnitt abwechselnd homo- und heterosexuelle Kontakte haben, oder nur mit Partner eines Geschlechts verkehren. Es kommt oft vor, daß die gleichgeschlechtliche sexuelle Kontakte nur vorübergehend stattfinden und kein Anzeichen einer dauerhaften Tendenz sind..

Die Männer entdecken ihr Begehren für beide Geschlechter früher als Frauen - oft sind sie sich schon ihrer Neigung bewußt wenn sie heiraten. Das Bewusstsein eigener Bisexualität bei Frauen erwacht oft erst nachdem sie verheiratet sind und eine gewisse Reife erreicht haben. Interessanterweise erklären sich doppelt so viele Frauen wie Männer bisexuell.


Man muss zwischen den bisexuellen Kontakten und anderen sexuellen Kontakten unterscheiden, deren Motivation nicht mit der sexuellen Orientierung zusammenhängt. Es handelt sich hier um die Prostitution, jugendliches Experimentieren sowie Verhaltensweisen die einen gewöhnlichen Geschlechtsverkehr ersetzen, z.B. in Gefängnissen oder anderen Milieus in denen der Kontakt zu Personen anderes Geschlechts sehr erschwert ist. Dort werden homosexuelle Kontakte nur mit dem Bedürfnis der sexuellen Befriedigung motiviert.

Manche Leute stellen erst im reifen Alter und nach mehreren heterosexuellen Kontakten fest, dass sie dabei keine sexuelle Lust mehr empfinden. Obwohl sie sich nie früher als bi- oder homosexuell erklärt haben, streben sie ab diesen Zeitpunkt nur homosexuelle Kontakte an. In diesem Fall sprechen wir von einer Veränderung der sexuellen Orientierung im Laufe des Lebens und nicht von der Bisexualität.

Von der Erkennung bis zur Akzeptanz eigener Bisexualität führt ein langer Weg. Auf die Desorientierung und Verlegenheit, die mit der Entdeckung eigener Neigung einhergeht, folgt eine Freude über eigene neuentdeckte sexuelle Identität. Als letztes Stadium in diesem Prozess tritt eine volle Akzeptanz eigener Orientierung ein.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen